Margitta
Er
steht lässig im hellen Licht. Wie gezeichnet, die Hände in den Hosentaschen
verborgen. Er sieht seinen eigenen Schatten nicht, das große tiefschwarze Bild
an der orangen Wand, der er entsprungen zu sein scheint.
Eigentlich wollte er unauffällig bleiben, sich nicht abheben vom
Hintergrund. Darum hat er doch die Hose gewählt, die der Wandfarbe entspricht.
Er wollte eins werden mit dem Hintergrund. Nur ein bisschen auffallen, dank
seiner Jacke in violett. Nur einen kleinen Kontrast bilden. Und jetzt wird er
fast verschluckt und überdeckt von der Schärfe des Schattens.
Er wünscht sich, die Beleuchtung würde verstellt. Die Scheinwerfer müssten
woanders stehen. So ausgeleuchtet fühlt er sich klein und nichtssagend.
Doch er weiß, wenn er sich bewegt, verändert sich die Größe des Schattens.
Er kann es selbst beeinflussen, er kann die Illusion für die Zuschauer
variieren.
Ich wusste, dass ich Schwierigkeiten mit dem Bild haben werde. Darum habe ich
es ausgesucht.
Der Wunsch nichts über Wellen und Gärten und Rosen und Obst und Gemüse
schreiben, nichts über Berge und Tiere und Symbole und Hunde und Landschaften.
Darum der maskenhafte Mann, darum eine Farbe, darum der Gedanke, mal sehen, was
mir dazu einfällt.
Was wäre, wenn es keine Farbe gäbe, wenn die Welt nur grau und eisig erschiene,
wenn nur der Mond die einzige Lichtquelle bliebe,
wie auf dem Bild mit den wild tobenden, an der Leine reißenden Schlittenhunden?
Der Schatten würde bleiben. Der Schatten kennt keine Farbe.
Kontraste
- Illusionen
Das
helle Licht, die Schärfe des Schattens.
Eine Illusion der Wirklichkeit.
Nichts über Wellen, Gärten und Obst.
Das helle Licht, die Schärfe des Schattens.
Eine graue und eisige Welt,
Im Mondlicht toben die Schlittenhunde.
Das helle Licht, die Schärfe des Schattens,
Eine Illusion der Wirklichkeit.
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