Sonntag, 19. Juni 2022

Eisiger Wind

Maren

Der eisige Wind stürmt über die weite Schneefläche. Eine fahle Sonne gibt der Landschaft ein gespenstiges Aussehen.

Zwei Hunde nähern sich. Der Sturm wird heftiger und klappt ein Ohr des vorderen Hundes wird nach oben. Die Hunde verfügen über ein dickes Fell mit einem noch dickeren Unterfell. So kommen sie in der Kälte zurecht. Beide wirken befreundet. Sie sind nicht angeleint, es hat den Anschein, als ob sie die Gegend verlassen wollen.

Mit ihren feinen Ohren haben sie von einem Inuit gehört, dass es irgendwo auf dieser Welt anders sei. Morgens scheint bereits eine helle warme Sonne, die Hunde haben dünnes Fell, sobald es buschiger wird, kommen sie zum Hundefriseur, der ihnen dann alle Haare abschneidet. Weiter hörten sie, dass es dort viele Farben gibt, rote, gelbe Früchte und ganz grüne Bäume. Auch die Menschen laufen leicht bekleidet ohne Schneeanzug herum. Allerdings, und dabei machten sie bedenkliche Gesichter, würde ihr Kot in Beuteln wieder eingesammelt. Weiter soll die Sonne viele Schatten machen, also wenn ein Mann dort nachmittags auf dem Weg steht, wirft er einen so langen Schatten, dass man denkt, hinter ihm stünde noch einer, nur im Dunkeln. Beide begannen nachdenklich zu werden. Und dorthin wollen wir den langen Weg wagen?

Sie schauen sich nach den anderen Huskies um, die angeleint auf ihren Hundeschlitten warteten. Die Entscheidung ist schwierig: Sich ihrem Schicksal fügen oder sich auf den Weg in die weite farbige Welt machen. Lange stehen sie auf einer Stelle, ihre Stirnfalten werden ausgeprägter, allmählich beginnen sie zuzuschneien.

Später wurde berichtet, dass es fern auf der Ebene zwei kleine Schneehügel gab.

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